Publikation: Zukunft der Moore

Zukunft der Moore: Klimaschutz und Landwirtschaft vereinen

Moore sind lebenswichtige Ökosysteme, die nicht nur einzigartige Biotope darstellen, sondern auch als bedeutende Kohlenstoffspeicher dienen. Angesichts des Klimawandels und der fortlaufenden landwirtschaftlichen Nutzung dieser Gebiete stehen Wissenschaftler und Praktiker vor der Herausforderung, Klimaschutz und ökonomische Interessen sinnvoll zu vereinen. Einen interessanten Ansatz bietet hierbei der Artikel „Klimaschutz im Spannungsfeld ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit“, der im Projekt „MoWa – Moornutzung im Wandel“ entstanden und in der Zeitschrift „Ländliche Räume“ veröffentlicht wurde.

Das Projekt „MoWa – Moornutzung im Wandel“

Das Projekt „MoWa“ wird von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen koordiniert und gemeinsam mit dem Grünlandzentrum, der Fachhochschule Kiel und dem ife Institut für Ernährungswirtschaft e.V. umgesetzt. Ziel ist es, eine nachhaltige Nutzung der Moorlandschaften zu fördern, die sowohl den Klimaschutz als auch die landwirtschaftlichen Bedürfnisse berücksichtigt. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die sozialen und ökonomischen Aspekte der Moorlandschaftstransformation gelegt.

Methodik der systemischen Analyse

Ein zentraler Bestandteil des Projekts war die Durchführung halbstrukturierter, qualitativer Interviews mit unterschiedlichen Akteursgruppen aus vier verschiedenen Untersuchungsregionen. Diese vom Grünlandzentrum geführten Gespräche hatten zum Ziel, ein breites Spektrum an Einschätzungen und Meinungen einzufangen, um die vielschichtigen Auswirkungen des Transformationsprozesses besser verstehen und bewerten zu können.

Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen der Moortransformation

Die Transformation der Moore birgt wirtschaftliche und soziale Unsicherheiten sowie potenzielle Verluste für betroffene Akteure. Wichtige Aspekte sind z. B. der Verlust des Heimatgefühls und die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, was wiederum Auswirkungen auf das ehrenamtliche Engagement in den Regionen haben kann. Betroffene Betriebe und Akteure äußern zudem Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung und der ökonomischen Tragfähigkeit der neuen Nutzungsformen wie bspw. Paludikulturen.

Regionale Wertschöpfungsketten und ihre Bedeutung

Die Untersuchungen zeigten auch die Relevanz von spezialisierten regionalen Wertschöpfungsketten auf. Diese sind nicht nur wichtig für die lokale Wirtschaft, sondern tragen auch durch Multiplikatoreneffekte zur Stärkung der regionalen Infrastruktur bei. Neben den landwirtschaftlichen Betrieben sind auch die Akteure der gesamten Wertschöpfungskette von der Transformation in den Moorregionen betroffen.

Erwarteter Strukturwandel und Anpassungsszenarien in den Moorregionen

Die Akteure erwarten einen beschleunigten Strukturwandel in den Moorregionen, der stark von den heterogenen regionalen Gegebenheiten beeinflusst wird. Besprochen wurden auch mögliche Transformationsmaßnahmen, wie die Implementierung von Moor-Photovoltaik, Moorrenaturierungen und der Anbau von Paludikulturen. Zusätzlich sollten auch extensivere Bewirtschaftungsformen, wie Weidehaltung mit unterschiedlichen Tierrassen, berücksichtigt werden.

Berücksichtigung von Hochwasserschutz und Ressourcenverfügbarkeit

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Hochwasserschutz und die Verfügbarkeit von Wasserressourcen. Die Anpassung des Wassermanagements ist essentiell, um die Flurbereinigung und die Implementierung von neuen Bewirtschaftungsformen effektiv zu unterstützen. Diese Anpassungen sind entscheidend, um die Moorlandschaften ökonomisch sinnvoll und ökologisch verträglich zu nutzen.

Zusammenarbeit und Zukunftsperspektiven

Die effektive Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen beteiligten Akteuren ist entscheidend für die Entwicklung und Implementierung geeigneter Maßnahmen. Hierbei ist auch die kritische Reflexion und Bewertung der unterschiedlichen Ansätze unerlässlich, um zukünftige Richtlinien und Maßnahmen optimal zu gestalten.

Sie wollen tiefer in das Thema eintauchen? Lesen Sie den vollständigen Artikel in der Zeitschrift „Ländliche Räume“!