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Systemische Analyse im Rahmen des Projektes „Moornutzung im Wandel“ (MoWaSys)
Das Projekt MoWa (Moornutzung im Wandel) – Transformation der landwirtschaftlichen Moornutzung in Niedersachsen im Sinne des Klimaschutzes durch systemische Untersuchungen und Prozessbegleitung – wird von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen koordiniert. Die Projektpartner (Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V., Institut für Ernährungswirtschaft Kiel, Fachhochschule Kiel) übernehmen die systemische Analyse in den Regionen Ipweger Moor/Jader Kreuzmoor, Gnarrenburger Moor, Geesteniederung und Bourtanger Moor. Leitfragen von MoWaSys sind:
- Was sind die gebietsbezogenen Besonderheiten und Zusammenhänge in Bezug auf eine zukunftsfähige Moorbewirtschaftung?
- Welche realistischen Nutzungsalternativen lassen sich erschließen?
- Was bedeutet der Wandel aus ökonomischer sowie gesellschaftlicher Sicht für die regionalen Akteure, einschließlich des vor- und nachgelagerten Bereiches der Landwirtschaft?
Im ersten Schritt wird mittels halb-strukturierter Interviews und wirtschaftlicher Analysen die aktuelle Situation in den vier Moorregionen betrachtet. Darauf aufbauend werden die möglichen gesellschaftlichen und ökonomischen Folgen eines Transformationsprozesses zur moorschonenden Bewirtschaftung gebündelt.
Darauf basierend werden regionale und interaktive Netzwerke aufgebaut. Gemeinsam mit landwirtschaftlichen Partnerbetrieben und weiteren relevanten Akteuren (bspw. aus dem Wassermanagement) sollen in diesem Rahmen mögliche Szenarien für die vier Moorregionen erarbeitet und die jeweiligen Auswirkungen diskutiert werden.
Abbildung 1: Untersuchungsregionen im Projekt MoWaSys (eigene Darstellung GLZ).
Hintergrund
Die landwirtschaftliche Nutzung der in MoWaSys untersuchten Moorregionen stellt einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar. Die Klimaschutzdebatte rund um Moore wird aktuell sehr intensiv geführt. Ein wichtiges in der Bund-Länder-Zielvereinbarung zum Moorbodenschutz festgelegtes Ziel ist die Einsparung von 5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten aus deutschen Mooren bis zum Jahr 2030. Ein Großteil der niedersächsischen Moore wird zum heutigen Zeitpunkt entwässert. Eine Minderung der Emissionen aus entwässerten Mooren kann durch eine Erhöhung der Wasserstände unter Flur erreicht werden. Eine dafür notwendige Änderung des Wassermanagements erfordert eine Anpassung der Bewirtschaftungsformen. Dies stellt die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe vor große Herausforderungen und bedeutet einen komplexen Transformationsprozess in den betroffenen Regionen.
Unser Ziel
Die Ergebnisse der systemischen Analyse sollen dazu beitragen, neue Diskussionsgrundlagen für die vier Moorregionen zu schaffen. Landwirtschaftliche Betriebe, die damit verknüpften Wertschöpfungsketten sowie weitere betroffene Akteure können so ihre Sichtweisen einbringen. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die wirtschaftliche Machbarkeit, gesellschaftliche Aspekte sowie mögliche Potentiale und Hindernisse von Bewirtschaftungsalternativen auf Moor gelegt. Hierfür setzt das Projekt auf die Vernetzung der betroffenen Akteure aus Wissenschaft und Praxis, ihr handlungsrelevantes Wissen sowie auf einen gemeinsamen Dialog auf Augenhöhe. In enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Akteuren werden regionale „Best Guess Szenarien“ entwickelt, welche eine Grundlage späterer Handlungsempfehlungen bilden.
Abbildung 2: Akteursarbeit (eigene Darstellung GLZ)
Projekt MoWa gefördert durch
Laufzeiten
01.10.2023 bis 31.03.2025 (MoWaSys)
01.03.2022 bis 31.12.2025 (MoWa)