Grazing4Agroecology

Über das Projekt

Im Rahmen von Grazing4AgroEcology (G4AE) stehen Landwirte im Mittelpunkt eines thematischen Netzwerks – zur Bereitstellung und Entwicklung von Lösungen für nachhaltige, integrierte weidebasierte Tierproduktionssysteme.

G4AE agiert mit 18 Partnern in acht Ländern (Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Portugal, Rumänien, Schweden). Ein Netzwerk von 120 Partnerbetrieben (15 pro Land) ermöglicht die Erfassung und Umsetzung von Best Practices und Innovationen zur Förderung der agrarökologischen Weidehaltung in Europa. Ein 3-stufiger Multi-Akteurs-Ansatz, der auf Ko-Kreation und Wissensaustausch basiert, bezieht alle relevanten Akteure des AKIS (landwirtschaftliches Wissens- und Informationssystem), einschließlich Landwirte und Landwirtinnen, Industrie, Bildung, Forschung, Beratung, Gesellschaft, usw. aktiv ein.

Dies fördert das Innovationskapital, trägt wesentlich zur Übertragbarkeit von Best Practices und Innovationen bei und ermöglicht die Vernetzung von relevanten Akteursgruppen. G4AE innoviert den Weidesektor, indem es die Fähigkeit der Landwirte und Landwirtinnen stärkt, ihre eigene agrarökologische Leistung durch eine integrierte Selbsteinschätzung objektiv zu bewerten und zu steigern.

Leitlinie des Projekts sind die 5 Prinzipien der Agrarökologie:

  1. Anwendung von Managementpraktiken, die auf die Verbesserung der Tiergesundheit abzielen
  2. Reduktion von Input (Futter-, Düngemittel, etc.) in der landwirtschaftlichen Produktion
  3. Verringerung der Umweltbelastung durch Optimierung der Nährstoffkreisläufe und Bodenfunktionen
  4. Steigerung der Vielfalt innerhalb der Tierproduktionssysteme, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken
  5. Erhalt der biologischen Vielfalt in Agrarökosystemen durch Anpassung der Bewirtschaftungsmethoden

Hintergrund

Weidewirtschaftliche Produktionssysteme haben nachweislich das Potenzial, hochwertige Lebensmittel zu erzeugen, die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte und den Tierschutz zu fördern sowie andere Ökosystemleistungen zu erbringen – und werden dafür von der Gesellschaft wertgeschätzt.

Allerdings ist die Weidehaltung in Europa rückläufig, was eine Bedrohung für viele Ökosystemleistungen darstellt. Steigende Betriebsgrößen, hohe Tierzahlen, die Verfügbarkeit und Qualität von Futtermitteln im Angesicht des Klimawandels, die Fragmentierung von Weideflächen, die steigende Anzahl von großen Prädatoren wie dem Wolf und besonders ein geringes Wissens- und Innovationskapital im Bereich Weidemanagement führen zu einer geringen Attraktivität der Weidehaltung bei der landwirtschaftenden Bevölkerung.

Unser Ziel

Grazing4Agroecology fördert die

  • Bewertung und Optimierung der Weidehaltung auf der Grundlage der Agrarökologie
  • Erfassung der Bedürfnisse aus der Praxis und gemeinsame Nutzung des Innovationskapitals
  • Stärkung des Weide-Netzwerks durch eine grenzüberschreitende Infrastruktur für Wissensaustausch und ein neues Grünland-Mind-Set
  • Strukturen zur Zusammenführung und nachhaltigen Nutzung von Know-how und Innovationen

Hierfür werden unter anderem eine Sammlung von Innovationen mit Practice Abstracts und Videos erstellt, Peer-to-Peer-Austausch online und offline gefördert, Labeling-Ansätze vernetzt und Schulungsprogramme für Junglandwirte erstellt. G4AE entwickelt ein reichhaltiges Angebot an praktischem Wissen und Schulungsmaterial für aktuelle und zukünftige Weidelandwirtinnen und -landwirte, das durch digitale Medien (Webinare, digitale Interaktionen, Videos, etc.) einem breiten landwirtschaftlichem Publikum zur Verfügung gestellt wird.

Erwartete Ergebnisse

Durch die in G4AE umgesetzten Aktivitäten werden die Kapazitäten in der Landwirtschaft für die Weidehaltung von Wiederkäuern gestärkt und die Weidehaltung so optimiert, dass sie positive wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Ziele erfüllt. Auch das nationale Weide-AKIS wird durch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren, Co-Design und Wissensaustausch gestärkt.

Gefördert durch

 

Laufzeit

01.09.2022 bis 28.02.2026

Projektpartner