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Mathias Paech
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Biotopverbund
Über das Projekt
Das Vorhaben „Biotopverbund“ (BV) hat den Anspruch, das im Niedersächsischen Weg verankerte Ziel voranzubringen, auf 10-15 % der Landesfläche BV-Systeme aufzubauen und Strukturen zu schaffen, die eine langfristige Etablierung des BV ermöglichen. Es ist mehrstufig aufgebaut und befindet sich momentan in der zweiten Phase:
- In dem 2021 abgeschlossenen ersten Projekt „Biotopverbund Grasland“ wurden im räumlich kleinen Rahmen BV-Systeme im Grünland geplant und umgesetzt sowie die Kooperation mit Interessensgruppen in der Fläche erprobt
- Das aktuell laufende zweite Projekt „Entwicklung eines Biotopverbunds“ (s. u.) hat das Ziel, ein Anforderungsprofil zu erarbeiten, das die fachlichen Voraussetzungen, den rechtlichen Rahmen und die Fördermöglichkeiten für regional tätige BV-Koordinationsstellen definiert
- Eine dritte Projektphase befindet sich aktuell in der Planung und soll nach Möglichkeit im vierten Quartal 2023 beginnen
Entwicklung eines Biotopverbunds
Das Projekt trägt den Titel „Herausforderungen bei der Skalierung beispielhafter Maßnahmen zur Entwicklung eines Biotopverbunds in Beispielregionen Nordwestdeutschlands“ und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es – im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie zur biologischen Vielfalt – den Biodiversitätsverlust in den Landschaften Niedersachsens zu stoppen. Das betrifft nicht nur das artenreiche Grünland im landwirtschaftlich intensiven Flachland Nordwestdeutschlands, sondern auch Lebensräume wie Feldgehölze, Kleingewässer, Moor- oder Waldgebiete. Ein funktionsfähiger BV kann einen wichtigen Beitrag leisten, die Auswirkung der Landschaftsfragmentierung und der damit verbundenen Isolation von Lebensräumen bzw. Populationen zu mindern.
Voraussetzung für die Verstetigung von BV-Systemen sind institutionelle Strukturen, die dessen Umsetzung voranbringen und koordinieren. In dieser Projektphase soll ein Anforderungsprofil zur Realisierung solcher BV-Koordinationsstellen erarbeitet werden, das skalierbar und auf unterschiedliche Regionen übertragbar ist. Perspektivisch soll das erarbeitete Profil als Leitbild für die Selbstmandatierung von unterschiedlichen Organisationen als BV-Koordinationsstelle dienen. Damit soll die regionale und flächendeckende Verstetigung von BV-Systemen und deren Verwaltung begünstigt werden.
Vorgehensweise und Kooperation
Die Voraussetzungen für die Realisierung regionaler BV-Systeme werden in Zusammenarbeit mit drei repräsentativen Trägereinrichtungen ausgearbeitet, die niedersachsenweit eine große Bandbreite wesentlicher Interessengruppen abbilden: der Landkreis Wesermarsch, Fachdienst Umwelt, die Naturschutzstiftung Region Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven und der Kreislandvolkverband Oldenburg e.V.
Die Eignung der Trägereinrichtung als BV-Koordinationsstelle in ihrer Region bzw. innerhalb einer Gebietskooperation wird anhand dieser Ausarbeitung beispielhaft geprüft. Dazu sollen die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie geeignete Finanzierungsprogramme recherchiert und im Austausch mit Behörden und Ministerien weiterentwickelt werden. Die Strukturen und Kompetenzen der Trägereinrichtungen werden analysiert und Transformationspfade aufgezeigt, um BV-Systeme planen und umsetzen zu können.
Zudem wird ein inhaltliches Konzept für einen BV auf Landschaftsebene erarbeitet, das die Auswahl von Lebensräumen, Zielarten sowie zugeschnittene Umsetzungs- und Monitoring-Maßnahmen beinhaltet. Für die Bewerbung und Realisierung von BV-Systemen auf Landschaftsebene wird außerdem ein beispielhaftes Konzept für regionale Öffentlichkeitsarbeit und Akquise von privaten Flächenbesitzenden erstellt. Alle beschriebenen Konzepte werden derart gestaltet, dass sie auf andere Regionen übertragbar bzw. anpassbar sind.
Das Projekt wird in enger Kooperation mit der AG Vegetationskunde und Naturschutz der Universität Oldenburg, der Forschungsgruppe Ressourcenmanagement der Universität Osnabrück und dem NABU Oldenburger Land durchgeführt.