Europäische Weidelabels auf der Grünen Woche

Berlin, 22. Januar 2025 – Im Rahmen der Grünen Woche in Berlin fand am 22. Januar 2025 die Labeling-Konferenz des Projekts Grazing4AgroEcology statt, bei der verschiedene Label-Vertreter ihre Bemühungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit grasbasierten Produkten und Zertifizierungen präsentierten. Die Konferenz brachte Experten und Interessensvertreter zusammen, um über die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft und Kennzeichnungssysteme zu diskutieren.

Die vertretenen Weidelabels:

  • Naturbeskött, Schweden: Diese Organisation fördert die Produktion und den Konsum zertifizierter Grasprodukte. Sie hebt die Bedeutung von halbnatürlichem Grünland sowie den Zugang zu Weideflächen für Tiere hervor.

  • Bord Bia, Irland: Bord Bia unterstützt irische Lebensmittelproduzenten und Exporteure und fördert die Qualität sowie Nachhaltigkeit irischer grasbasierter Produkte, z. B. Rind- und Milchprodukte.

  • Stichting Weidegang, Niederlande: Die niederländische Organisation setzt sich für das Weiden in der Milch- und Fleischproduktion ein und bietet Programme wie Prämien für weidende Betriebe, Wissensaustausch und Öffentlichkeitsarbeit.

  • National Agency of Mountain Area, Rumänien: Diese Institution konzentriert sich auf die nachhaltige Entwicklung von Bergregionen in Rumänien und unterstützt Landwirtinnen und Landwirte bei der Verbesserung ihrer Produktion sowie der Vermarktung ihrer Produkte.

  • Latte Nobile, Italien: Latte Nobile ist ein Label für qualitativ hochwertige Milch aus Italien und legt Wert auf ethische Produktion, Premiumqualität und Rückverfolgbarkeit. Das Label betont den reichen Geschmack und die regionale Herkunft der Milch.

  • PRO WEIDELAND, Deutschland: PRO WEIDELAND ist ein Zertifizierungssystem für Weideprodukte, das auf den Erhalt von Grünlandproduktionssystemen in Deutschland abzielt. Das Label bietet Prämien für Milch und definiert Kriterien wie Weidefütterung und Tierwohl.

Networking-Sitzung

Während der Networking-Sitzung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen und Ideen auszutauschen, wie das G4AE-Netzwerk zur Erreichung der individuellen Ziele der einzelnen Weidelabels beitragen kann.

Agroökologische Prinzipien & SWOT-Analyse

Die Vertreter der Weidelabels bewerteten ihre Labels anhand von fünf agroökologischen Prinzipien, wie z. B. der Verbesserung der Tiergesundheit und der Verringerung von Umweltverschmutzung. Es wurde außerdem eine SWOT-Analyse für ein gemeinsames EU-weites Kennzeichnungsframework durchgeführt. Zu den Stärken einer gemeinsamen Initiative zählte unter anderem der steigende Einflussfaktor bei Gesprächen mit Einzelhändlern, politischen Entscheidungsträgern, Verbrauchern und Landwirten. Bei den Schwächen wurde die Herausforderung hervorgehoben, gemeinsame Ziele zu definieren.

Wie geht es weiter?

Die Labeling-Konferenz war ein wichtiger Schritt zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken und zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen und Interessengruppen aus Europa. Die Ergebnisse der Konferenz werden zur Weiterentwicklung des Grazing4AgroEcology-Netzwerks und zur Förderung von grasbasierten Produkten in Europa beitragen.