In unserer Videoreihe mit dem Praktikanten Theis beleuchten wir Maßnahmen, die als Beitrag zum Klimaschutz dienen können. Die vierte Folge der Serie „Theis‘ Klimatipps – Grünland Edition“ beschäftigt sich mit dem sogenannten Mob Grazing.
Was ist Mob Grazing?
Mob Grazing ist eine landwirtschaftliche Praxis, die darauf abzielt, große Herden auf relativ kleine Flächen zu konzentrieren. Im Gegensatz zu traditionellen Weidemethoden, bei denen Tiere über große Flächen verteilt sind und oft die Vegetation übermäßig abgrasen, sorgt Mob Grazing für eine intensive, aber sehr kurze Beweidung jeder Fläche.
Der Beitrag von Mob Grazing zum Klimaschutz
Diese Methode fördert nicht nur die Gesundheit und das Wachstum der Graspflanzen, sondern verbessert auch signifikant die Bodenqualität und erhöht die Biodiversität. Die Vorteile von Mob Grazing liegen unter anderem im schnelleren Wiederaufwuchs der Gräser, da durch das kurze, intensive Abgrasen die Pflanzen stimuliert werden, schneller und gesünder nachzuwachsen. Dies führt zu einer dichteren Grasnarbe und einer weniger erosionsanfälligen Bodenstruktur.
Außerdem fördert Mob Grazing den Humusaufbau. Durch die hohe Besatzdichte wird ein Großteil der Vegetation niedergetrampelt. Das niedergetrampelte Material wirkt als Mulch, der den Boden bedeckt und ihn vor Austrocknung schützt. Zudem wird dieses organische Material von Bodenorganismen zersetzt, was zur Bildung von Humus führt.
Humus ist wichtig für die Speicherung von Kohlenstoff im Boden, da er CO2 in einer stabilen Form bindet, die nicht so leicht in der Atmosphäre freigesetzt wird. Auf diese Weise trägt Mob Grazing zur Reduzierung der atmosphärischen CO2-Konzentrationen bei.
Anwendungsgebiete und Eignung von Mob Grazing
Mob Grazing eignet sich besonders gut für leichte und sandige Böden. Diese Bodenarten profitieren am meisten von der verbesserten Bodenstruktur und Humusbildung, da sie von Natur aus weniger organische Substanz enthalten und schneller erodieren können. Regionen wie die Geest in Deutschland bieten ideale Bedingungen für Mob Grazing, aber auch andere Gebiete mit ähnlichen Bodenverhältnissen könnten von dieser Methode profitieren.
Herausforderungen und Überlegungen zur Umsetzung
Obwohl Mob Grazing viele Vorteile bietet, gibt es auch Herausforderungen und Überlegungen, die bedacht werden müssen. Eine Herausforderung ist die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und Überwachung der Tierbewegungen, um Überweidung zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle Teile einer Weide gleichmäßig genutzt werden. Zudem erfordert diese Methode eine Anpassung der Herdengröße und der Weideflächen an die spezifischen Bedingungen des Betriebs.
Fazit
Mob Grazing kann als innovative Weidewirtschaftsstrategie einen Beitrag zu den Klimazielen in der Landwirtschaft leisten. Diese Methode bietet nicht nur ökologische Vorteile durch die Verbesserung der Bodenqualität und Biodiversität, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei, indem sie die Kohlenstoffbindung im Boden fördert. Weitere Maßnahmen können unter News nachgelesen oder in unserer Videoreihe „Wissen kompakt“ angesehen werden.